Was ist kognitive Verhaltenstherapie?

Kognitive Verhaltenstherapie, kurz KVT, ist eine Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern, um so das Wohlbefinden zu verbessern. KVT wird seit Jahrzehnten wissenschaftlich sehr gut untersucht und hat sich als besonders effektives Therapieverfahren bewiesen. 

Was heißt überhaupt kognitiv?

Kognitiv ist das Adjektiv zu Kognition. Der Begriff Kognition (vom lateinischen Wort cognoscere – wissen, erkennen) bezeichnet die geistigen Aktivitäten eines Menschen, also alles, was in unserem Kopf vor sich geht- sowohl bewusst wie auch unbewusst. Dazu gehören Wahrnehmung, Lernen und Erinnern, Kreativität und Vorstellungskraft, Planen, Glauben und Selbstbeobachtung. Auch Emotionen haben einen wesentlichen kognitiven Anteil.

Bild eines Baumes in einem Kopf, die Zweige stellen die neuronalen Vernetzungen des Gehirns dar

Was ist Verhaltenstherapie?

Verhaltenstherapie möchte Gedankenmuster erkennen, die zu negativem Verhalten führen und diese durch Interventionen verändern.

Und wie kommt das jetzt zusammen?

Die kognitive Verhaltenstherapie basiert auf der Annahme, dass unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Wenn wir negative Gedanken haben, kann dies zu negativen Gefühlen und negativen Verhaltensweisen führen, die dann zu mehr negativen Gedanken und Gefühlen führen. Ein Teufelskreis.

Ein Diagramm welches die Wechselwirkung zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhalten zeigt

Mit verschiedenen Methoden, von denen ich gleich einige vorstellen werde, sollen diese belastenden Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster gestoppt und verändert werden. So können neue, positivere Verhaltensweisen entstehen, die das Leben leichter machen.

Welche Methoden werden in der KVT eingesetzt?

  1. Kognitive Umstrukturierung: Diese Methode zielt darauf ab, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern. Ein Klient lernt, seine Gedanken zu hinterfragen und alternative, realistischere Gedanken zu formulieren.
  2. Expositionstherapie: Der Klient wird schrittweise einer angstauslösenden Situation ausgesetzt, um seine Angstreaktion zu reduzieren.
  3. Achtsamkeit: Diese Methode zielt darauf ab, den Klienten dazu zu bringen, im Moment zu leben und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Der Klient lernt, seine Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen.
  4. Verhaltensaktivierung: Der Klient wird ermutigt, Aktivitäten durchzuführen, die ihm Freude bereiten und positive Emotionen hervorrufen.
  5. Training sozialer Fertigkeiten: Der Klient lernt, wie man effektiv kommuniziert und interagiert, um soziale Situationen besser zu bewältigen.
  6. Entspannungstechniken: Diese Methode zielt darauf ab, den Klienten zu entspannen und Stress abzubauen. Dazu gehören beispielsweise Atemübungen, progressive Muskelentspannung und Yoga.

Meine Arbeitsweise

Ich setze die Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie nicht zur Behandlung von bestehenden Erkrankungen (z.B. einer Depression oder Angststörung) ein, sondern möchte durch ihren Einsatz den Selbstwert meiner Klienten verbessern und die Lebensqualität und Zufriedenheit steigern. 

In der Praxis kann das dann so aussehen: 

Wir starten mit einer Achtsamkeitsübung in die Stunde, um im Hier und Jetzt anzukommen. Über den Verlauf mehrerer Termine lernst du verschiedene Achtsamkeitsübungen kennen, die du auch immer wieder in deinen Alltag einbauen kannst. Dies kann auch unsere ausgewählte Requisite für den Zirkusanteil des Coachings beinhalten- Jonglieren ist zum Beispiel eine super Achtsamkeitsübung. 

Hände, die drei Bälle jonglieren

Dann beginnt der Teil der kognitiven Arbeit der Stunde. 

Ich nutze gerne Arbeitsblätter zur kognitiven Umstrukturierung, die ich in meiner mehrjährigen Klinikerfahrung selbst zusammengestellt und gesammelt habe. Aus dieser Sammlung wähle ich thematisch passende Arbeitsblätter individuell für dich aus und passe sie, falls nötig, an. Diese werden entweder gemeinsam bearbeitet oder als Hausaufgabe ausgefüllt. Sie dienen dann als Gesprächseinstieg und Erinnerungsstütze für die weiterführenden Gespräche. 

Alternativ führen wir Übungen in Form von imaginativen Verfahren (also einer Art Gedankenreise) oder Rollenspielen durch. Hierbei trainieren wir zum Beispiel soziale Fertigkeiten und üben neue Verhaltensweisen ein.

Wenn es die sinkende Konzentration verlangt, bauen wir Übungen mit unserer ausgewählten Requisite ein, die die Aufmerksamkeit immer wieder in den aktuellen Moment und den eigenen Körper holen.

Zum Ende der Stunde gibt es manchmal eine Hausaufgabe theoretischer oder praktischer Art, die dich dazu ermutigen kann, neue Verhaltensweisen auszuprobieren (Verhaltensaktivierung) und durch Exposition dein Vertrauen in dich selbst steigert. 

Zum Abschluss stelle ich dir ein Entspannungsverfahren vor, das du selbstständig durchführen kannst, wenn es dir passt. Auch hier wirst du im Verlauf des Coachings mehrere Alternativen kennenlernen und findest vielleicht ein Verfahren, was dir besonders liegt und so zu einem festen Bestandteil deines Alltages werden kann.

All dies zielt darauf ab, langfristige Veränderungen zu erzielen und deinen Selbstwert zu stärken. Das sorgt dafür, dass manche schwierige Situationen in Zukunft gar nicht erst entstehen oder du selbst kompetent damit umgehen kannst.

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