Der Selbstwert

Know your Worth Wordart

Bei meiner Arbeit in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie habe ich festgestellt, dass der Großteil meiner Patienten Selbstwertprobleme hatte. Oft waren diese zurückverfolgbar bis in die Kindheit, also lange bevor eine psychische Erkrankung auftrat. So wirkten sie als Faktoren bei der Entstehung und dann auch bei der Aufrechterhaltung der psychischen Störung mit. Interventionen im Bereich Selbstwert waren eines der effektivsten Mittel, um Verbesserungen in allen Lebensbereichen zu erzielen. Jetzt nutze ich diese Methoden, um die Lebensqualität von allen zu verbessern, die denken, sie könnten einen kleinen Push im Bereich Selbstwert brauchen. 

Was ist Selbstwert?

Kurz gesagt: Selbstwert ist der Wert, den ich selbst mir zuschreibe. Also meine eigene subjektive Einschätzung, wie wertvoll ich bin. Diese Einschätzung prägt die grundlegende Einstellung gegenüber der eigenen Person und formt damit grundlegend mein Verhalten gegenüber mir selbst, die Wahrung meiner Grenzen, Achtung meiner Bedürfnisse und letztendlich mein Verhalten gegenüber der Welt.

Alltagsbegriffe die oft synonym verwendet werden aber in der psychologischen Definition ein bisschen abweichen, sind Selbstsicherheit (Sicherheit in sozialen Bereichen), Selbstbewusstsein (Bewusstsein des Menschen von sich selbst als denkendem Wesen) und Selbstvertrauen (Vertrauen in eigenen Fähigkeiten).

Wie entsteht unser Selbstwert?

Dazu eine kleine Übung. Stell dir vor, du bist eine Goldmünze (ohne aufgeprägten Wert) und möchtest deinen Wert bestimmen. Welche Infos brauchst du dafür?

Goldmünze mit Kleeblattprägung

Klar, zuerst einmal dein Gewicht, Alter, Erhaltungszustand und Reinheitsgrad des Goldes. Und dann noch die Infos, wie der Goldkurs steht, wie hoch die Nachfrage nach Goldmünzen grade ist und wie mein Marktwert als Münze ist. 

Wir brauchen also zum einen Infos über die Eigenschaften der Münze und vergleichen diese dann mit den Maßstäben, die von außen vorgegeben werden und ermitteln aus diesem Vergleich den Wert.

Und so geht der Mensch vor, wenn er sich selbst bewertet. Er hat eine Vorstellung darüber, wie er ist (das sogenannte Bin-Ich) und eine Idee davon, nach welchen Maßstäben er beurteilt wird (das sogenannte Soll-Ich). Diese Instanzen vergleicht er und schließt daraus, ob er okay ist oder eben nicht (guter oder schlechter Selbstwert). 

Diagramm: Woher kommt Selbstwert?

Menschen mit  hohem Selbstwert sind gesünder, zufriedener, glücklicher. Menschen mit einem höheren Selbstwert in der Jugend leiden als Erwachsene seltener an Depressionen, sind seltener Raucher oder übergewichtig, haben weniger Herz-Kreislauf-Probleme. Sie haben bessere Schulabschlüsse, absolvieren häufiger ein Studium, sind seltener arbeitslos und kommen seltener mit dem Gesetz in Konflikt. Sie sind zufriedener mit ihrer beruflichen Tätigkeit und erreichen größere berufliche Erfolge. Sie sind in Partnerschaften glücklicher, ihre Beziehungen halten länger. Sie finden nach einer Trennung schneller neue Partner und bauen sich besser ein unterstützendes soziales Netz auf. Menschen mit höherem Selbstwert behandeln sich selbst fürsorglicher.

Ein weitreichendes, wichtiges Thema, zu dem ihr bald mehr in meinem Blog findet. Für eine persönliche Beratung und Coaching zum Thema Selbstwert:

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